Drei Künstler zeigen Einblick in die Vielfalt der Papierkunst
Schon in alter Zeit war die Erfindung des Papiers etwas ganz Besonderes. Ein Stück Papier war an und für sich schon etwas ganz Kostbares.Darauf zu schreiben und zu malen wurde in alten Zeiten und vor allem im Mittelalter zu ganz grosser Blüte gebracht. Viele Maler und Zeichner erfreuten sich eines schönen leeren Papiers, auf dem Zeichnungen und Bilder entstehen konnten. Der Buchdruck und die Lithografie ermöglichten später die Vervielfältigung von Texten und Grafiken auf Papier.
Längst erscheint uns das Papier als alltägliches gewöhnliches Gut, mehr oder weniger geschätzt und beachtet. Auch das Papier trägt heute zur Reizüberflutung in der Werbung bei und wird mehr oder weniger beachtet, aber auch gedankenlos wieder entsorgt. Wer von uns hat in letzter Zeit einen von Hand geschriebenen Brief auf schönem Papier mit passendem Couvert gestaltet und verschickt?
Mit der heutigen Ausstellung «Papierwelten» wird Papierkunst zelebriert. Aber was macht Papierkunst zur Kunst?
Mit Kunstfertigkeit, mit Geduld und Passion wird mittels dem Medium Papier einer Vision Gestalt gegeben. Einem simplen Papier wird ein künstlerischer Wert zugedacht. Mit viel Zeit, dem handwerklichen Geschick und angeeignetem Können wird das Medium Papier zur Kunst. Dieses Können macht Papier zur räumlichen Erfahrung, zum Objekt oder zur Sinneswahrnehmung.
Die drei Papierkünstler unterscheiden sich in ihrer Herangehensweise und ihrem künstlerischen Ausdruck. Das macht diese Ausstellung spannend und abwechslungsreich!
Piet Blanken erschafft papierene Objekte, die Staunen und Emotionen auslösen. Mit Cutter und gefalteten Elementen unterbricht er mit filigraner Perfektion die zweite und führt uns in die dritte Dimension. Die Objekte sind das Ergebnis täglicher künstlerischer Auseinandersetzung, die Umsetzung ist ein kreativer Entstehungsprozess.
Marcel Hänni bedient sich der Technik des traditionellen Scheren-Schnitts, aber gestaltet mit seinen Motiven und unkonventionellen Faltungen neue Interpretationen. Er stellt sich der grafischen Herausforderung, nur mittels schwarz-weiss Welten zu erschaffen, die räumliche Tiefe erzeugen. Die Scherenschnitte sind eine Gegenwelt zu seinen sonst farbigen Oelbildern.
Ans Stecher wandelt Bücher zu Buchskulpturen. Mittels sorgfältiger Faltungen und präzisen Schnitten erschafft er Traumwelten und gibt Worten philosophische Bedeutungen. Seine Buchskulpturen werden auch liebevoll «Eselsohrenkunst» genannt. Mit viel Geduld und einem geeigneten Buch entstehen Kunstobjekte, die uns zum Staunen bringen.
Alle drei Künstler freuen sich auf die Ausstellung «Papierwelten», auf zahlreiche Besucher und interessante Gespräche rund um die Papierkunst.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
11. bis 20. Juni 2021
Freitags jeweils 17.00 bis 20.00 Uhr Samstag/ Sonntag jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr
Marcel Hänni